Bei der Phytotherapie (griechisch: Phyto = Pflanze, pflanzlich therapeia = Pflege) oder Pflanzenheikunde versteht man die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen.
Die Pflanzenheilkunde ist ein wichtiger Bestandteil aller traditionellen medizinischen Anwendungen
und eine der ältesten Heilmethoden überhaupt. Es ist anzunehmen, dass die gesamte Medizin aus der Pflanzenheilkunde hervorgegangen ist.
Die klassische Phytotherapie wird manchmal auch als Klostermedizin bezeichnet, da im Mittelalter die Klöster pflanzenheilkundliches Wissen über Generationen weitergegeben haben.
Eine alte, noch heute lebendige Tradition hat die Phytotherapie in der traditionellen chinesischen und ayurvedischen Medizin. Im europäischen Raum war es Hippokrates, der eine große Anzahl von Heilpflanzen kannte und beschrieb.
Weitere Pioniere der historischen Pflanzenheilkunde sind unter anderen Hildegard von Bingen (um 1100) oder Paracelsus (1493–1541). Die westliche Phytotherapie entwickelte sich im Laufe der vergangenen Jahre zu einer wissenschaftlich fundierten Medizinrichtung, die von Ärzten genauso wie von Phytotherapeuten und Drogisten eingesetzt wird.
Pflanzen werden in der Therapie eingesetzt als Frischpflanzen, als Drogen oder als Extrakte, die auch zu Tees, Kapseln, Tropfen oder Salben weiterverarbeitet werden können.
Die pflanzlichen Medikamente haben ein breites Wirkungsspektrum und in der Regel haben sie keine - oder zumindest wesentlich weniger - unerwünschte Nebenwirkungen als synthetische Medikamente und gelten als wertvolle Ergänzung oder Alternative zu chemischen Behandlungen.
Auch Befindlichkeitsstörungen, wie beispielsweise Nervosität, können mit pflanzlichen Präparaten erfolgreich behandelt werden.